Ein Kino im Rucksack

„Elf Kilo Videovorführungsmaterial im Rucksack, dazu alles zum Biwakieren... das war vielleicht ein verrücktes Projekt! Doch habe ich so meinen 50. Geburtstag gefeiert...

Der Traum war 10 Jahre zuvor geboren als ich meinen 40. allein auf dem GR5 Weg feierte und dem „Via Alpina“ Schild begegnete. Seitdem schwebte diese transalpine Route in mir wie ein Versprechen, eine künftige Verabredung.

Wir mussten warten bis die Kinder ein bisschen größer wurden. Sieben Jahre später haben wir diesen Traum konkretisiert. In 2010 haben wir als Familie die Alpen durch gequert, drei Monate Wanderung, von der Adria bis zum Mittelmeer. Nach der Rückkehr habe ich aus diesem starken Erlebnis einen Film gemacht, wie eine poetische Einladung zum Gehen: „12 pattes et 5 sacs à dos“ (12 Beine und 5 Rucksäcke).
 
Das Verlangen entsteht, ihn zu verbreiten, natürlich. Und wo besser zu verbreiten als auf den Wegen wo wir gewandert sind, vor anderen Wanderern und Bergleuten? Diejenige, welche der Berg anspricht. Und so haben wir Projektor, Leinwand, Lautsprecher und Computer in unsere Rucksäcke gepackt. Wir wanderten tagsüber und zeigten den Film am Abend, bei der Etappe in den Hütten, Zeltplätzen oder Gîtes.

Vor dem Start hatte ich allseitig in die französischsprachige Schweiz und in die französischen Alpen Emails an Unterkünfte und Tourismusbüros verschickt mit dem Angebot, unser Nomadenkino zu beherbergen. Positive und begeisterte Reaktionen kamen... aus drei ganz bestimmten Zonen. Daraufhin haben wir unsere „Tournee“ organisiert: eine erste Wanderwoche um die Dents du Midi; eine zweite Woche am Thabor, zwischen dem Galibier, der Vallée Étroite und Névache; dann eine dritte Woche im Queyras bei Fontgillarde und Ristolas.

Auf jeder Etappe wurden wir erwartet, empfangen, oft beherbergt und zum Essen eingeladen. Zwei Vorführungen wurden spontan organisiert: eine in einer Schäferei neben welcher wir unser Zelt aufgeschlagen hatten und die andere in einer Pizzeria, bei der Tochter von Hüttenwirten die uns vorhin empfangen hatten.
 
Gewöhnlich stellten wir die Leinwand am späten Nachmittag auf und die Vorführung fing bei der Dämmerung an, gegen 20Uhr30 oder 21Uhr. Nach dem Film ging es in den Gespräch mit den Zuschauern über: Fragen, Kommentare, Erfahrungsaustausch.

An jedem Ort waren die Stimmung, das Empfinden, die Wahrnehmung anders, aber der Film liess nie gleichgültig. Insgesamt haben wir ca. 375 Personen gezählt, die an diese 11 Nomadenvorführungen teilgenommen haben (oft zwischen 30 und 40 Zuschauer und bis zu 65).

Danke an alle unsere Gastgeber, Zuschauer, Wanderer die wir unterwegs begegneten. Viele von Ihnen haben uns anvertraut, wie sehr wir Sie zum Träumen anregten. Über den Traum hinaus gab es so viele Momente intensiver Rührung, und so oft diese Augen, die vor geteilten Wünschen und Empfindungen glänzten. Das ist ja wirklich das Verlangen das wir hatten, zurück von unserer Via Alpina: den Traum der Wege zu teilen. Denn ein Traum von einem Weg, das ist der Körper, der die Träume an die Füße fasst.“


Anne und Geoffroy, Jephan, Niels und Ushka


Die DVD von „12 pattes et 5 sacs à dos“ wird bald verfügbar sein (es müssen noch ein paar Verbesserungen zugefügt werden) und wir sind offen für jeden Vorschlag, eine Vorführung zu veranstalten.



 

 




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